WAS MACHEN PSYCHOTHERAPEUTISCHE HEILPRAKTIKER*INNEN?

Die Kunst darüber, sich persönlich und passenden begleiten zu lassen.

Übersicht:

Die Abgrenzung zwischen Heilpraktiker*innen (HP) und psychotherapeutischen Heilpraktiker*innen (HPP/HP Psych.)
Der Unterschied zwischen HPPs und Psychotherapeut*innen
Die Bezeichnung Coach oder Berater*in in Abgrenzung zu HP und HPP
Wo stehen HPPs im Gesundheitssystem?
Inwieweit unterscheiden sich die Inhalte der HPPs auf dem Markt?
Wer zahlt die Behandlungen?
Wann macht es Sinn eine Sitzung zu buchen?

1. Die Abgrenzung zwischen Heilpraktiker*innen und psychotherapeutischen Heilpraktiker*innen

Heilpraktiker*innen für Psychotherapie oder auch psychotherapeutische Heilpraktiker*innen (HPP/HP Psych.) beschäftigen sich mit einem Teilgebiet der Kompetenzen der "großen Heilpraktiker*innen". Die Bezeichnung lautet daher einfach ausgedrückt "kleine HPs". Es handelt sich bei dieser Art von Heilerlaubnis also nicht um eine Spezifizierung, sondern um eine Eingrenzung des Einsatzgebietes. Mit bestandener Überprüfung durch das Gesundheitsamt, erhält man die Erlaubnis zur berufsmäßigen Ausübung der Heilkunde ohne Bestallung beschränkt auf das Gebiet der Psychotherapie. Ohne Bestallung bedeutet, ohne Approbation. Approbationen haben in Deutschland Ärtze, Apotheker*innen und Psychotherapeut*innen.

2. Der Unterschied zwischen psychotherapeutischen Heilpraktiker*innen und Psychotherapeut*innen

HPPs stellen ein Zusatzangebot zu den herkömmlichen Psychotherapien dar. Sie sind nichtärztliche Heilkundige. Es gibt vier sogenannte Richtlinienverfahren, welche von der Krankenkasse übernommen werden. Diese unterscheiden sich in Ziel/Inhalt/Setting und Dauer:

die analytische Psychotherapie
die tiefenpsychologisch orientierte Psychotherapie
die kognitive Verhaltenstherapie
die systemische Therapie

Sie sind somit wissenschaftlich und sozial gesetzlich anerkannt.

Ausgeführt werden diese von Psychotherapeuten*innen. Der Begriff “Psychotherapeut*in” ist in Deutschland gesetzlich geschützt. Die Voraussetzungen sind das Studium der Medizin oder Psychologie. Sowie eine mehrjährige Ausbildung in einem Richtlinienverfahren. Als "Kinder- und Jugendpsychotherapeut*innen" dürfen nach entsprechender Ausbildung auch Pädagog*innen und Sozialpädagog*innen arbeiten.

3. Die Bezeichnung Coach oder Berater*in in Abgrenzung zu HP und HP Psych.

Der Begriff Coach ist in Deutschland nicht geschützt, daher könnte sich jeder Coach oder auch Berater *in nennen. Das heißt nicht, dass dahinter keine Ausbildung oder Zertifikate stehen. Die Methoden aus dem Coaching-Bereich finden überall Anklang und haben auch Überschneidungen mit therapeutischen Methoden. Es ist eine Variante, sich jemanden an die Seite zu holen, um im Leben weiterzukommen.

Der Titel HP Psych. hilft einem dabei, früh zu erkennen, falls sich Klient*innen mit schwerwiegenden psychischen Störungen an einen wenden. Es gilt dann im eigenen Wissensbereich zu bleiben und entsprechend rechtmäßig zu handeln. Natürlich dürfen Coaches, Berater*innen und psychotherapeutische Heilpraktiker*innen begleitend mit Menschen arbeiten, dennoch müssen sie wissen, dass sie bestimmte Störungsbilder nicht behandeln dürfen oder sollten. Als eindeutiges Beispiel: Ich darf eine Person, die an 'Morbus Parkinson' erkrankt ist, auf ihrem Weg unterstützend begleiten. Ich darf allerdings nicht die Parkinson-Krankheit behandeln oder es behaupten.

4. Wo stehen psychotherpeutische Heilpraktiker*innen im Gesundheitssystem?

Als HP Psych. stellt man eine weitere Unterstützung zur Verfügung. Sie befinden sich im Bereich der Komplementärmedizin. Optimalerweise als Ergänzung zur Schulmedizin. Somit machen sie der Gesellschaft andere Therapieformen zugänglich. Diese können ebenso wissenschaftlich anerkannt sein wie z.B. die “Hypnotherapie". Es gibt weitere Heilmethoden im Rahmen von Entspannungsverfahren z.B. die “Progressive Muskelentspannung” (PMR), oder die "Aromatherapie". Auch spirituelle Elemente und Coaching-Interventionen können bei der Arbeit mit eingebracht werden.

5. Inwieweit unterscheiden sich die Inhalte der psychotherapeutischen Heilpraktiker*innen?

Als HP Psych. hat man die Freiheit sein, Angebot selber zusammenzustellen, wobei bestimmte Rechte und Pflichten vorgeschrieben sind. Üblicherweise werden hierfür private Lehrinstitute herangezogen, die verschiedene Schulungsmodelle anbieten. Dabei entscheiden sich die meisten für Methoden, die einem selber liegen und die einem selber etwas bringen. Deswegen gibt es eine große Vielfalt an Angeboten. Am Ende ist ein wichtiges Merkmal für eine gute Zusammenarbeit die persönliche Beziehung zwischen den Klient*innen und den Begleiter*innen.

6. Wer zahlt die Behandlungen?

Dienstleistungen von Heilpraktiker*innen werden in der Regel von den Patient*innen selbst bezahlt. Es handelt sich dabei um eine Investition in das eigene Wohlergehen.

Solltest du gesetzlich versichert sein und besitzt eine Zusatzversicherung, welche die Leistungen von Heilpraktiker*innen beschränkt auf das Gebiet der Psychotherapie einschließt, kannst du meine Rechnung bei dieser einreichen und bekommst sie, je nachdem was diese beinhaltet, voll oder anteilmäßig erstattet.

Wenn du privat krankenversichert bist, erkundige dich vorab, ob meine Leistungen voll oder anteilmäßig übernommen werden können. Dies hängt von deinem gewählten Tarif ab.

Die Abrechnung läuft in jedem Fall aber direkt zwischen den Klient*innen und dem HP Psych. ab. Das heißt, du bekommst eine Rechnung zugeschickt die von dir vorab bezahlt wird.

7. Wann macht es Sinn eine Sitzung zu buchen?

Psychotherapeutische Heilpraktiker*innen als auch die großen Heilpraktiker*innen können einem dabei helfen, wenn man sich Fragen stellt wie: Wo stehe ich gerade im Leben? Was sind meine Werte und Stärken? Wo möchte ich hin?

Die Behandlung stellt weiter eine gute Maßnahme dar, die man bereits präventiv oder auch während Krisensituationen in Anspruch nehmen kann. Es muss nicht notwendigerweise eine psychische Störung vorliegen. HPs bieten Unterstützung und Halt in Zeiten von Kraftlosigkeit und Unruhe.

Sich eine professionelle Begleitperson an die Seite zu holen ist eine wunderbare Möglichkeit, diesen Raum zu schaffen und sich dadurch um sich selbst zu kümmern.

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